Nachhaltiges Investment – ideologisch oder pragmatisch?
Auf die Frage, welche Stichworte mit E, S und G mir zum Thema Geldanlage einfallen, hätte ich vor 20 Jahren sehr schnell E wie Ertrag und S wie Sicherheit genannt. Bei G wären wohl Geduld (i.S. von Zeit) oder Gelegenheit (i.S. des richtigen Einstiegszeitpunkts) naheliegend gewesen.
Heute antworte ich anders, denn ESG ist die Abkürzung der Nachhaltigkeitskriterien “Environment, Social and Governance”.
Die 2.372 Mitglieder der von Kofi Anan 2005 initiierten UN-Initiative für verantwortliches Investment bekennen sich dazu, bei Entscheidungsprozessen ESG-Kriterien zu integrieren.1 Der Fokus liegt dabei häufig auf Umweltaspekten, weil Klimawandel als existenzielle Gefahr global diskutiert wird und weil Investoren erklären, dass sie bei Investments immer schon auf soziale Aspekte und die Qualität der Unternehmensführung geachtet haben. Der Beachtungsgrad ist jedoch fraglich, wenn beispielsweise darauf hingewiesen wird, dass viele Investoren ihr Stimmrecht nicht aktiv wahrnehmen.
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Erschienen: Magazin “WIRTSCHAFT& ETHIK” Ausgabe 2019/2